Minze

Minze AgilNature

Herkunft und Geschichte der Grünen Minze

Die Zahl verschiedener Minzearten ist kaum zu überblicken. Zu den wichtigsten Hauptarten gehören neben der Grünen Minze, Mentha spicata, die Poleiminze, Mentha pulegium, die Ackerminze, Mentha arvensis, und natürlich die stark mentholhaltige Pfefferminze, Mentha piperita. Ob Apfel-, Orangen- oder Ananasminze, Salbei- oder Thüringer Minze: Jede hat ihr eigenes Aroma und individuelles Aussehen. Die Grüne Minze, Mentha spicata, gehört zur Gattung Minzen (Mentha) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist schon seit der Antike in den Mittelmeerländern als wohltuendes Kraut bekannt. Neben der Bezeichnung Grüne Minze ist Mentha spicata in regionsspezifischen Ausprägungen auch als Krause Minze, Rossminze, Speer-Minze (englisch Spearmint) oder Nanaminze (Minze auf persisch-arabisch: Nana / türkisch: Nane) bekannt.

Minze ist in den gemäßigten Zonen der Erde, vor allem in Nordamerika, Europa und Asien beheimatet, wird aber mittlerweile weltweit angebaut. So ist überliefert, dass die Römer das Kraut nach England brachten und englische Seefahrer auf See ihr Trinkwasser mit Minzeblättern länger frisch hielten. Nordamerika's Kolonisten pflanzten die ausdauernde, krautige Pflanze in ihren Siedlungen an. Sie wächst am besten im Halbschatten in nährstoffreicher, feuchter Erde und wird zwischen 30 und 130 cm hoch. Die Pflanze bildet Ausläufer und kann sich so rasch vermehren. Um ihr Wachstum besser zu kontrollieren, kann sie auch in Gefäßen wie z.B. Kübeln kultiviert werden – dazu Behältnis eingraben und einige Zentimeter aus dem Boden ragen lassen (Wurzelsperre).

In Arabien's Wüstengebieten zählt seit jeher der Tee der Nanaminze (Mentha spicata var. crispa) mit seiner entspannenden und sanft kühlenden Wirkung zu den wichtigsten Getränken. Der Tee wird am liebsten aus frischen Blättern zubereitet sehr heiß und gesüßt getrunken. Gemischt mit Schwarz- oder Grüntee ist es ein wahrer Energiespender.

 

Wohlfühl-Aroma und Geschmack der Minze

Als vielseitig einsetzbares Küchenkraut werden die zahlreichen Minzearten heutzutage auf der ganzen Welt geschätzt. Mit ihrem besonders aromatischen Geschmack verleiht Minze vielen Speisen und Getränken gerade im Sommer eine erfrischende Note. Das Aroma der Grünen Minze, Mentha spicata, ist eher mild, fein-minzig.

Das in den Blättern enthaltene ätherische Öl ist mentholfrei und besteht zum Großteil aus Carvon. Eine vielseitige, bioaktive Verbindung, die in einer abgewandelten Form hauptsächlich im Kümmel enthalten ist. Die Pfefferminze, Mentha piperita, hat dagegen einen typisch kühlenden, leicht scharfen bis brennenden Minzgeschmack, was auf den Hauptinhaltsstoff Menthol zurückzuführen ist (4).

 

Die positiven Wirkungen der Grünen Minze nutzen

Als Gewürz eignet sich das frische oder getrocknete Kraut hervorragend zu Fleisch- und Fischgerichten. Vor allem in England wird die berühmte Minzsoße zum Lammbraten gereicht. Destillat aus dem Kraut der Grünen Minze wird großteils in der Likör-, Kaugummi- und Bonbonindustrie eingesetzt. Dank seines komplexen Spektrums an bioaktiven Verbindungen kann das ätherische Öl Mentha spicata auch für kosmetische und therapeutische Zwecke vielseitig verwendet werden.

In Studien konnten Wissenschaftler dem ätherischen Öl von Mentha spicata eine hohe Wirksamkeit gegen Krankheitserreger (antimikrobielle Aktivität) nachweisen, was womöglich auf den hohen Gehalt an Carvon zurückzuführen ist (2). Carvon verfügt über Kalziumkanalblocker-Eigenschaften und hat eine ausgeprägte krampflösende (spasmolytische) Wirkung. Es kann demnach bei der Behandlung von Muskelkrämpfen eingesetzt werden (1).

Grüne Minze-Öl weist eine stark entzündungshemmende und Auswurf fördernde (mukolytische) Wirkung auf. Es wird zur Inhalation bei Bronchitis angewendet wie auch zur Wundheilung. Entzündungen der oberen Atemwege, Gallenstau, Verdauungsschwäche oder Pilzerkrankungen zählen ebenso zu den Einsatzgebieten (3).

 

Anwendungen

Zubereitung des entspannenden Grüne Minze Tees:

6 Teelöffel frische Minzeblätter mit circa 3/4 Liter kochendem Wasser aufgießen. Den Tee 5 Minuten zugedeckt (damit sich keine ätherischen Öle verflüchtigen) ziehen lassen, dann abgießen und nach Geschmack süßen. Minztee in kleinen Schlucken eingenommen, kann Magenschmerzen, Völlegefühl und Kopfschmerz lindern. Vorbereiteter Tee hält sich im Kühlschrank im geschlossenen Behälter bis zu zwei Tage. Um die positiven Wirkungen der Minze zu nutzen, sollten pro Tag etwa drei Tassen getrunken werden.

Der Kräuter-Aufguss kann auch als Gurgellösung zur Linderung bei gereiztem Rachen und zur Atem-Erfrischung angewendet werden.



Einreibung verspannter Muskeln:

Bei äußerlicher Anwendung von ätherischen Ölen auf der Haut bedeutet eine höhere Dosis selten eine größere Wirkung! Therapeuten empfehlen eine geringe Dosis ätherischer Öle, zum Beispiel in einer 1-3 prozentigen Verdünnung, mit einem hochwertigen Massageöl, wie Mandel-, Jojoba oder Kokosöl zu mischen. 5-8 Tropfen Grüne Minze-Öl auf mindestens 30 ml Massageöl verdünnt, kann Dank seiner Durchblutung fördernden Eigenschaften Muskelkater und -krämpfe lindern.

 

Dufte Pause für mehr Freude am Alltag:

Als Raumduft sind wenige Tropfen Grüne Minze Öl in Bio-Qualität in der Duftlampe, Vernebler oder im Inhalierstift ausreichend. Das ätherische Öl der Grünen Minze soll die Aufmerksamkeit erhöhen und Denkvorgänge verschärfen (1).

Achtung: Ätherische Öle sind Konzentrate, die nur verdünnt angewendet werden dürfen! Einige der Inhaltsstoffe des ätherischen Öls der Grünen Minze sind als gesundheitlich bedenklich einzustufen. Ätherisches Minze-Öl eignet sich nicht für die innere Anwendung bei Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern. Bei äußerer Anwendung bei Kleinkindern und Säuglingen sollte die Konzentration kleiner als 0,5 % sein.

Die hier vorliegenden Informationen sind sorgfältig erstellt. Sie haben reinen informativen Charakter und enthalten keine Gesundheits- oder Heilungsversprechen. Konsultiere vor Beginn einer jeglichen Anwendung oder Therapie einen Arzt oder eine andere fachkundige Person.

 

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Literatur:

  1. Futami T. (1984): Actions of counterirritants on the muscle contractile mechanism and nervous system. Nippon Yakurigaku Zasshi, 83(3): 207-218.

  2. Hussain A.I., Anwar F., Shahid M., Ashraf M., Przybylski R. (2010). Chemical composition, and antioxidant and antimicrobial activities of essential oil of spearmint (Mentha spicata L.) from Pakistan. Journal of Essential Oil Research, 22(1): 78-84.

  3. Steflitsch W., Wolz D., Buchbauer G. (2013b): Aromatherapie in Wissenschaft und Praxis. 1. Auflage, Wiggensbach: Stadelmann Verlag, 687-689.
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