Flohsamenschalen

Flohsamenschalen

Herkunft und Geschichte 

Die Flohsamen (Plantago psyllium) sind kleine elliptischen, rotbraunen, glänzenden Samen und erinnern optisch an Flöhe. Diesem Aussehen verdanken sie ihren Namen. Die Pflanzen, von denen die Flohsamen stammen, sind im Mittelmeerraum beheimatet, doch heutzutage ist der Haupthersteller Indien. Dort und auch in China sind sie durch die traditionelle Medizinanwendung bekannt bei Verdauungsbeschwerden. 

 

Verwendung von Flohsamenschalen

Flohsamenschalen werden in der Arznei als Laxans verwendet. Die Samen enthalten Ballaststoffe, die im Darm stark quellen, wodurch die Verdauung angeregt und beschleunigt wird. Flohsamenschalen haben noch eine stärkere Quellwirkung als ganze Flohsamen. Zudem enthalten sie geringe Mengen an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalium, Eisen und Kalzium. Vor allem in der äußeren Schicht der Samenschalen finden sich viele Schleimstoffe, die Xylose, Arabinose und Galacturonsäure enthalten. Die löslichen Ballaststoffe binden im Darm Wasser und quellen auf. Dadurch nimmt das Volumen des Darminhalts zu und die Verdauung wird angeregt und der Stuhl erweicht. Was besonders bei Verstopfungen und Durchfällen helfen kann. Im Gegensatz zu vielen Phytopharmaka, die auf Erfahrungsmedizin basieren, wurde die Wirkung als mild wirkendes Laxativum von Flohsamenschalen in mehreren klinischen Studien bestätigt. 

 

Weitere gesundheitsfördernde Effekte, die in klinischen Studien gefunden wurden bei der Einnahme von Flohsamenschalen, ist die Senkung des Cholesterinspiegels. Dabei wurde in den meisten Studien die Senkung des LDL-Cholesterols gefunden, HDL-Cholesterol blieb jedoch unbeeinflusst. Eine mögliche Ursache dieser Beobachtung ist die Bildung eines Schleimstoffkomplexes durch die Samen im Dünndarm, der Cholesterin und Gallensäure bindet und diese mitausscheidet, sodass diese nicht wieder ins Serum aufgenommen werden. 

 

Auch der Blutzucker wurde gesenkt bei Menschen mit Typ-2 Diabetes und Pre-diabetes bei der Einnahme der Samen während einer Mahlzeit. Bei Typ-2 Diabetes Patienten ging dies zusätzlich mit einer Gewichtsabnahme einher in einer Studie. Durch den möglichen positiven Einfluss der Flohsamenschalen auf den Blutzucker, kann es sinnvoll sein diese Ballaststoffe präventiv in seine Ernährung einzubauen. 

 

Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass eine Flohsamensupplementierung helfen kann den BMI zu senken. 

 

Nachhaltigkeit 

Der Anbau von Flohsamen ist in der Regel nachhaltig, da die Pflanze geringe Wasser- und Bodenanforderungen hat. 

Mögliche Nebenwirkungen 

Da die Flohsamenschalen von einigen Darmbakterien abgebaut werden unter Wasserstoff und Methan Bildung, kann es in einigen Fällen zur verstärkten Blähung kommen. Wichtig bei der Verwendung von Flohsamen ist es ausreichend zu Trinken. Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr können die Schleimstoffe nicht richtig aufquellen und so zu Verdauungsproblemen führen. 

 

Dosierungsempfehlungen 

Für die Linderung von Verstopfung wird häufig eine Anfangsdosis von 5 Gramm empfohlen, die bei Bedarf schrittweise bis zu maximal 30 Gramm pro Tag erhöht werden, kann 

 

Flohsamen in der Küche 
Flohsamen können beim Backen als Bindemittel verwendet werden. Vor allem beim glutenfreien Backen, wo das Klebereiweiß fehlt, kann man sich alternativ die Quellwirkung der Flohsamen zu Nutze machen. Auch können Flohsamen z.B. in Müslis ergänzt werden, wenn eine zusätzliche Portion Ballaststoffe gewünscht ist. Ebenso lässt sich zu dünn geratenem Teig mit Flohsamen andicken.  

 

Welche AgilNature® Produkte enthalten Flohsamenschalen? 

Produkt 

Menge 

NRV* 

DetoxAgil  

800 mg pro 6 Kapseln (Tagesration) 

** 

 

*Nutrient Reference Value = Prozentsatz des Referenzwertes nach Anlage XIII der Lebensmittelinformationsverordnung VO (EG) Nr. 1169/2011. 

** Keine Empfehlung vorhanden. 

 

Literatur: 

Belorio M, Gómez M. Psyllium: a useful functional ingredient in food systems. Crit Rev Food Sci Nutr. 2022;62(2):527-538.   

A. Hensel u. a.: Indische Flohsamenschalen. Eine alte Droge für moderne Zivilisationserkrankungen. In: Deutsche Apothekerzeitung 2001, 01/36, S. 55. (Abgerufen am 16.01.2024) 

Jovanovski, Elena; Yashpal, Shahen; Komishon, Allison; et al. (15 September 2018). "Effect of psyllium (Plantago ovata) fiber on LDL cholesterol and alternative lipid targets, non-HDL cholesterol and apolipoprotein B: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials". The American Journal of Clinical Nutrition. 108 (5): 922–932. 

Everson GT, Daggy BP, McKinley C, Story JA. Effects of psyllium hydrophilic mucilloid on LDL-cholesterol and bile acid synthesis in hypercholesterolemic men. J Lipid Res. 1992 Aug;33(8):1183-92. 

Gibb RD, McRorie JW, Russell DA, Hasselblad V, D'Alessio DA (December 2015). "Psyllium fiber improves glycemic control proportional to loss of glycemic control: a meta-analysis of data in euglycemic subjects, patients at risk of type 2 diabetes mellitus, and patients being treated for type 2 diabetes mellitus". Am. J. Clin. Nutr. 102 (6): 1604–14. 

Abutair, A. S., I. A. Naser, and A. T. Hamed. 2016. Soluble fibres from psyllium improve glycaemic response and body weight among diabetes type 2 patients (randomized control trial). Nutrition Journal 15 (1):86.   

Yusof HM, Liew YW, Ali A, Zakaria NS. Supplementation of psyllium husk and selected herb mixture improves cardiovascular disease risk factors in female adults. J Appl Pharm Sci, 2023; 13(11):161–169.

Veröffentlicht auf  Aktualisiert am